Risiken, die sich direkt auf Ihr Vermögen auswirken
Direkte Vermögensrisiken sind Gefahren, die unmittelbar auf den Wert oder die Substanz des Vermögens einwirken, ohne dass zuvor ein persönliches Ereignis bei der vermögenshaltenden Person eintritt. Sie entstehen dadurch, dass sich externe Faktoren oder innere Eigenschaften einer Anlageform negativ entwickeln und so den Marktwert, die Ertragskraft oder die Liquidität der Vermögensposition mindern. Im Folgenden werden die zentralen direkten Vermögensrisiken beschrieben.
1. Marktrisiken Marktrisiken umfassen Wertschwankungen aufgrund von Veränderungen an Kapital-, Immobilien-, Rohstoff- oder Devisenmärkten. Preisrückgänge von Aktien, fallende Immobilienwerte, sinkende Rohstoffpreise oder Wechselkursverluste können den Vermögenswert erheblich mindern. Sie entstehen häufig aus gesamtwirtschaftlichen Entwicklungen, Zinsänderungen, geopolitischen Ereignissen oder veränderten Marktstimmungen.
2. Inflations- und Kaufkraftverlustrisiken Eine anhaltende Inflation verringert die reale Kaufkraft des Vermögens. Selbst wenn der nominale Wert gleichbleibt, sinkt der tatsächliche Gegenwert der gehaltenen Mittel, was insbesondere für unverzinsliche oder niedrig verzinste Anlagen relevant ist. Langfristig kann eine hohe Inflationsrate auch strukturelle Vermögenswerte wie Immobilien oder Unternehmensbeteiligungen entwerten, wenn deren Erträge nicht entsprechend steigen.
3. Liquiditätsrisiken Liquiditätsrisiken entstehen, wenn Vermögenswerte nicht schnell oder nur mit erheblichen Abschlägen veräußert werden können. Besonders bei Spezialimmobilien, geschlossenen Fonds oder selten gehandelten Wertpapieren kann sich eine notwendige Veräußerung in Krisenzeiten als verlustreich erweisen. Auch eine mangelnde Marktbreite oder -tiefe kann zu abrupten Preisverfällen führen.
4. Bonitäts- und Ausfallrisiken Diese Risiken betreffen Forderungen und Anleihen: Wenn Schuldner – seien es Unternehmen, Staaten oder Privatpersonen – ihren Zahlungsverpflichtungen nicht nachkommen, verliert der Gläubiger ganz oder teilweise den Anspruch auf Rückzahlung. Ein Kreditereignis wie ein Zahlungsausfall, eine Insolvenz oder eine Umschuldung kann den Vermögenswert erheblich beeinträchtigen.
5. Operationelle Risiken bei Vermögensgegenständen Hierunter fallen Verluste durch fehlerhafte Verwaltung, technische Defekte oder Betrug im direkten Zusammenhang mit dem Vermögenswert. Beispiele sind Cyberangriffe auf digitale Vermögenswerte, Fehlbuchungen bei Konten oder unsachgemäße Wartung von Sachwerten, die zu Wertverlusten führt.
6. Naturkatastrophen- und Schadensrisiken Materielle Vermögenswerte wie Immobilien, Kunstwerke oder Fahrzeuge können durch Feuer, Überschwemmungen, Erdbeben oder andere physische Ereignisse direkt beschädigt oder zerstört werden. Solche Risiken können zwar oft durch Versicherungen abgesichert werden, verursachen aber dennoch Wertverluste oder Nutzungsausfälle.
7. Regulatorische und politische Risiken Gesetzesänderungen, Enteignungen, Beschränkungen des Kapitalverkehrs oder neue Steuerregeln können den Wert eines Vermögensgegenstandes direkt mindern. Politische Instabilität in einem Investitionsland kann ebenfalls zu Marktverwerfungen, Kapitalabflüssen und Wertverlusten führen.
Vermögensschutz durch Stiftungsstrukturen
Eine Stiftung kann ein wirksames Instrument sein, um direkten Vermögensrisiken vorzubeugen oder deren Auswirkungen zu mindern. Der wesentliche Schutzmechanismus liegt in der rechtlichen Verselbstständigung des Vermögens: Das in die Stiftung eingebrachte Vermögen gehört nicht mehr dem Stifter, sondern der Stiftung selbst. Dadurch ist es vor persönlichen Gläubigerzugriffen geschützt und kann langfristig nach dem Stiftungszweck verwaltet werden.
Risikodiversifikation ist ein zentrales Element: Professionell verwaltete Stiftungen legen ihr Vermögen häufig in verschiedenen Anlageklassen, Währungen und Regionen an. Dadurch sinkt die Anfälligkeit gegenüber Marktschwankungen einzelner Märkte oder Branchen. Zudem unterliegen Stiftungen oft konservativen Anlagerichtlinien, die den Erhalt der Substanz priorisieren und riskante Spekulationen begrenzen.
Gegen Inflations- und Kaufkraftverlustrisiken können Stiftungen eine strategische Asset Allocation einsetzen, die inflationsgeschützte Anleihen, Sachwerte wie Immobilien oder Beteiligungen mit regelmäßigen Erträgen einbezieht. So wird die reale Wertstabilität des Vermögens gesichert.
Bei Liquiditätsrisiken profitieren Stiftungen von einer langfristig planbaren Mittelverwendung und von der Möglichkeit, illiquide Vermögenswerte mit ausreichend zeitlichem Vorlauf zu veräußern. Die interne Struktur vermeidet erzwungene Notverkäufe.
Auch Bonitäts- und Ausfallrisiken können durch gezielte Streuung über verschiedene Schuldner und Emittenten reduziert werden. Viele Stiftungen arbeiten zudem mit professionellen Asset-Managern, die laufend die Bonität von Investitionen überwachen.
Schließlich können Stiftungen durch Versicherungen und Notfallpläne physischen Schäden und Naturkatastrophen vorbeugen. In politisch oder regulatorisch unsicheren Regionen kann das Vermögen zudem in stabileren Jurisdiktionen gehalten werden, um die direkten Auswirkungen von Gesetzesänderungen oder Enteignungen zu vermeiden.
Insgesamt wirkt die Stiftung als organisatorischer und rechtlicher Rahmen, der die Vermögenssubstanz bewahrt, eine disziplinierte Vermögensverwaltung erzwingt und durch klare Governance-Strukturen die Reaktionsfähigkeit auf direkte Vermögensrisiken erhöht.
Hinweis:
Die eigentliche Vermögensverwaltung führen wir nicht selbst durch. Gerne stellen wir auf Wunsch den Kontakt zu erfahrenen Vermögensverwaltern oder Versicherungspartnern her, die helfen können, Risiken direkt am Vermögen zu reduzieren.
Unsere Dienstleistungen:
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